Sind keimende Kartoffeln wirklich giftig?

Um diese Frage ranken sich viele Gerüchte und Halbwahrheiten, doch damit räumen wir auf. In diesem Blogbeitrag erfahren Sie die Wahrheit über keimende Kartoffeln und ihre potenziellen Gefahren.
Fangen wir mal von vorne an

Deshalb keimen Kartoffeln und das passiert dabei genau

Das Keimen von Kartoffeln ist ein natürlicher Prozess, der aufgrund der im Inneren enthaltenen Stärke und Feuchtigkeit stattfindet. Eigentlich wollen die Kartoffeln nur überleben, denn sie beginnen zu keimen, um neue Pflanzen zu bilden.

Der Keimprozess ist dabei das Resultat von Enzymaktivitäten, welche die enthaltene Stärke in Zucker umwandeln, damit die Kartoffel ihn als Energiequelle für den neu entstehenden Trieb nutzen kann. Dieser Trieb wird als Keim oder Schössling bezeichnet.

Aber wieso kann das für Sie gefährlich werden? Die Antwort lautet, weil dieser biologische Überlebensmechanismus auch die Zusammensetzung der Kartoffel verändert. Die entstehenden Triebe enthalten Solanin, eine von Natur aus giftige Substanz, die in höheren Konzentrationen für den Menschen (aber auch für Tiere) gesundheitsschädlich sein kann.

Kartoffel bei der ein Keim schon die ersten Blätter ausbildet
Die wichtigste Frage aber bleibt:

Kann ich die Kartoffel noch essen oder soll ich sie lieber wegwerfen?

Die Entscheidung, ob Sie gekeimte Kartoffeln noch essen können oder nicht, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Vorab kann man aber sagen, nicht jede Kartoffel, die Keime hat, muss sofort in den Müll!

Wenn die Kartoffel nur leicht gekeimt ist und die Triebe noch klein und fest sind, können Sie die betroffenen Stellen großzügig abschneiden und den Rest der Kartoffel verwenden. Achten Sie darauf, auch den grünen Bereich um die Triebe zu entfernen, da dieser auch einen höheren Solaningehalt aufweisen kann.

Bei einer gekeimten Kartoffel mit ausgedehnten, weichen oder grünen Trieben sollten Sie lieber Vorsicht walten lassen, denn hier ist der Solaningehalt höchstwahrscheinlich schon sehr hoch. Dies kann beim Verzehr zu Übelkeit, Erbrechen und anderen gesundheitlichen Beschwerden führen. In solchen Fällen ist es sicherer, auf den Verzehr zu verzichten und die betroffene Kartoffel zu entsorgen.

Tipps & Tricks

Kartoffeln so lagern, dass sie nicht keimen

Erinnern Sie sich noch an Omas Kartoffel-Keller? Sie leben sogar noch in einem Haus mit einem? Na wunderbar! Der klassische Kartoffel-Keller bietet unseren liebsten Knollen alles, was notwendig ist, um sie möglichst lange frisch zu halten. Für alle unter Ihnen, die nicht mehr mit einem Kartoffel-Keller gesegnet sind, haben wir drei Faktoren zusammengestellt, auf die Sie überall achten können, um Ihre Kartoffel frisch zu halten.

Lage, Lage, Lage

In diesem Fall ist es bei den Kartoffeln, wie bei Immobilien – die Lage zählt! Lagern Sie Kartoffeln nie in Plastikbeuteln oder anderen luftdichten Verpackungen. Am besten eignen sich luftdurchlässige Behälter, wie beispielsweise Pappkartons oder eine Kartoffelkiste. Genauso wichtig ist, dass die Kartoffeln an einem dunklen Ort gelagert werden, denn Licht fördert die Bildung von Keimen.

Das richtige Klima

Neben der Lage ist das richtige Klima für Kartoffeln, die lange frisch bleiben sollen, entscheidend. Dass es luftig sein soll, haben wir bereits bei der Lage erläutert. Ebenfalls muss der Lagerort kühl sein, 4-6° Celsius sind ideal. Damit die Kartoffeln nicht austrocknen, ist es ebenfalls wichtig, dass die Luft im Lagerraum ein wenig feucht ist, aber nicht zu feucht, sodass sich kein Schimmel bilden kann.

Die richtigen "Nachbarn"

Kartoffeln kommen – zumindest was die Kombination mit anderen Lebensmitteln beim Kochen angeht – mit allen wunderbar klar. Bei der Lagerung sieht das ein bisschen anders aus. Lagern Sie Kartoffeln nie mit anderem reifenden Gemüse, wie bspw. Äpfeln oder Zwiebeln zusammen und trennen Sie auch verschiedenen Kartoffel-Sorten voneinander.

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