Solanum tuberosum – Die Kartoffelpflanze

Wir alle essen sie, und doch wissen die Wenigsten von uns, wie aus der Kartoffelpflanze unsere liebste Sättigungsbeilage wird. Wir erklären es nicht nur, sondern geben noch einiges an Wissen zur Lieblingsknolle mit.
Die Ursprünge

Woher kommt die Kartoffel?

Die Ursprungsform der Kartoffel wie wir sie heute kennen, stammt aus Südamerika, genauer gesagt aus den Anden, wo sich heute die Länder Bolivien, Chile und Peru befinden. Schon die Inkas haben die Kartoffel damals als Nahrungsmittel genutzt und natürlich wird sie auch heute noch viel und gern in Südamerika gegessen. Dort wächst unsere Lieblingsknolle sogar noch in Höhen von 2000 m – das schaffen nicht viele Pflanzen! Was für eine Powerpflanze sie ist, zeigt die Kartoffel auch mit speziellen Sorten, die sogar noch am Rande des Polargebiets in Grönland wachsen.

Nach Europa kam die Kartoffel dann in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Wir können uns das heute gar nicht mehr vorstellen, aber tatsächlich wurde sie zunächst nur als Zierpflanze verwendet – essen wollte die Kartoffel keiner! Das änderte sich erst nach einer Hungersnot im 18. Jahrhundert und das auch nur mit einem Trick.

Der Überlieferung nach zäunte Antoine-Augustin Parmentier aus Frankreich einige Kartoffelfelder ein brachte Schilder an, die besagten, dass die Kartoffelnpflanzen nicht mitgenommen werden dürfen. Natürlich wirkte dieses Verbot besser als jede Anweisung und so stahlen die französischen Bauern die Pflanzen und fingen an, sie zu kultivieren. In Frankreich gibt es sogar ein Gericht, dass nach ihm benannt ist – Kartoffeln a la Parmentiere.

Illustration einer
Botanik

Ein Nachtschattengewächs

Botanisch gesehen spricht man bei der Kartoffelpflanze von Solanum tuberosum. Beschrieben wird sie als mehrjährige, krautige bis zu einem Meter hohe Pflanze, die an ihren unterirdischen Ausläufern die Fruchtknollen entwickelt und zur Familie der Nachtschattengewächse gehört. Jede gesunde Pflanze kann zwischen drei und 25 Knollen hervorbringen.

Die Blüten der Kartoffeln erscheinen in der Regel von Juni bis August und sind je nach Sorte weiß bis violett, manchmal auch blau mit auffallend gelben Staubbeuteln gefärbt. Entgegen der weitverbreiteten Meinung müssen die Blüten allerdings nicht bestäubt werden, damit eine Pflanze Kartoffeln wachsen lassen kann. Die Bestäubung wird nur notwendig, um sogenannte „echte Samen“ zu erhalten. Diese werden allerdings so gut wie nie benötigt, da Kartoffeln in aller Regel aus Pflanzkartoffeln/Mutterkartoffeln und nicht aus Samen angebaut werden.

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