Kartoffeln richtig lagern
Tradition, Tipps und moderne Möglichkeiten
Kartoffeln sind aus unseren Küchen nicht wegzudenken. Doch damit sie lange frisch bleiben, ist die richtige Lagerung entscheidend. Bereits unsere Großeltern hatten mit ihren Kartoffellagern ein perfektes System entwickelt. Aber wie lassen sich die Knollen heute optimal aufbewahren – selbst wenn man keinen traditionellen Kartoffelkeller besitzt?
Ein Blick in die Vergangenheit
Omas Kartoffelkeller
Früher war das Einkellern von Kartoffeln eine feste Routine in ländlichen und städtischen Haushalten. Kartoffeln wurden in kühlen, dunklen Kellern gelagert, oft in speziellen Gewölbekellern, die konstant fünf Grad Celsius hielten und eine niedrige Luftfeuchtigkeit boten – die idealen Bedingungen für eine lange Haltbarkeit. In der Landwirtschaft nutzten Bauern sogar Erdlöcher, ausgelegt mit Maschendraht gegen Mäuse und isoliert mit Stroh, um die Knollen frostfrei und trocken zu lagern.
Die Faustregel von damals gilt auch heute noch: Dunkel, trocken und kühl – so bleiben Kartoffeln lange genießbar.
Tipps & Tricks
Die optimale Lagerung von Kartoffeln heute
Die modernen Möglichkeiten, Kartoffeln richtig zu lagern, orientieren sich an den Prinzipien des traditionellen Kartoffelkellers. Hier sind die wichtigsten Tipps:
1. Kartoffeln sortieren und unversehrt lagern
Beschädigte Knollen direkt aussortieren und zeitnah verbrauchen. Die getrocknete Erde auf den Kartoffeln schützt vor Fäulnis – also vor dem Lagern nicht waschen!
2. Der richtige Ort: kühl, dunkel und gut belüftet
Ideal sind Temperaturen zwischen 4 und 6 Grad Celsius. Ein unbeheizter Keller oder eine frostfreie Vorratskammer eignen sich perfekt. Alternativ können Sie Kartoffeln in einer luftigen Kiste auf dem Balkon lagern, wenn sie vor Frost geschützt sind, zum Beispiel durch trockenes Stroh.
3. Licht vermeiden
Kartoffeln im Dunkeln lagern, um die Bildung von Solanin zu verhindern, das die Schale grün färbt und in großen Mengen giftig ist. Für zusätzlichen Schutz können Sie die Knollen mit Jute oder Papier abdecken.
4. Auf die Luftzirkulation achten
Verwenden Sie offene Kisten, Jutesäcke oder spezielle Kartoffeltöpfe aus Keramik oder Ton mit Luftlöchern. Plastikverpackungen sind ungeeignet, da sie Feuchtigkeit stauen und Schimmel fördern.
5. Kartoffeln von Obst fernhalten
Vor allem Äpfel geben Ethylen ab, das ist ein Reifungsgas, das Kartoffeln schneller verderben lässt. Daher sollten Kartoffeln getrennt von Obst gelagert werden.
6. Regelmäßige Kontrolle
Prüfen Sie die Kartoffeln von Zeit zu Zeit. Entfernen Sie Keime, solange sie kurz sind, und entsorgen Sie faulige Knollen sofort. Durch leichtes Umschichten verhindern Sie Feuchtigkeitsstau und sorgen für Belüftung.
Wenn Sie keinen geeigneten Keller haben
Alternativen zur klassischen Lagerung
- Kartoffeln in der Wohnung lagern: In einer dunklen und kühlen Vorratskammer kannst du sie mit Jute oder Papier bedecken.
- Kühlschrank: Nur als Notlösung und für kurze Zeit, da die niedrigen Temperaturen die Stärke in Zucker umwandeln.
- Außenlagerung: Eine gut isolierte Kiste auf dem Balkon oder der Terrasse kann ebenfalls funktionieren – vorausgesetzt, sie ist frostfrei.